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Ambulanz des ZIB

Die Ambulanz befindet sich im ersten Stock und ist mehr oder weniger die Eintrittspforte in  die Blutbank.  Sie wird funktionell unterteilt in einen therapeutischen PatientInnenbereich und einen präparativen SpenderInnenbereich.

Therapeutischer Ambulanzbereich für PatientInnen:

PatientInnen, bei denen Blutabnahmen zu diagnostischen Zwecken oder therapeutische Zell- und Plasmapheresen vorgesehen und durchgeführt werden, darunter fällt auch die Stammzellgewinnung, werden von einem Team aus Ärzten, Pflege- und Assistenzpersonal  betreut. Die Zuweisung der PatientInnen erfolgt in erster Linie durch die Univ.-Kliniken des LKI, z.B. durch die Univ.-Klinik für Innere Medizin V (Hämatoonkologie). Nach erfolgtem therapeutischem Verfahren werden sie wieder den zuweisenden Stationen zur Nachbetreuung übergeben.

Spektrum: Autologe Stammzellapherese, Plasmapherese , Erythrozyten-, Leukozyten-, Thrombozytendepletion, Photopherese

Präparativer Ambulanzbereich für SpenderInnen:

Die maschinelle (apheretische) Gewinnung von Spezialkonserven stellt eine der größten logistischen Herausforderungen an die MitarbeiterInnen des ZIB dar, hier v.a. die Betreuung von besonders motivierten SpenderInnen von Plättchenkonzentraten. Diese Spendeart bedeutet für die SpenderInnen einen Gesamtzeitaufwand von ca. 2-3 Stunden bei einem möglichen Spendeintervall von 14 Tagen. Plättchenkonzentrate (Thrombozytenkonzentrate) laufen dzt. sogar den roten Blutzellen den Rang ab, da sie bei schweren Blutungen im Rahmen von Traumen, aber auch im Rahmen von Tumortherapien (Leukämien, ..) für die Aufrechterhaltung der Blutgerinnung unbedingt notwendig sind. Ca. 5000 solcher Plättchenkonzentrate werden pro Jahr in Tirol benötigt. Die Gewinnung und Weiterverarbeitung dieser Spezialkonserven unterliegt ebenso wie die Vollblutspende dem Blutsicherheits- und dem Arzneimittelgesetz bzw. bei der Gewinnung und Herstellung von Stammzellen dem Gewebesicherheitsgesetz und wird durch die AGES zumindest jedes zweite Jahr inspiziert.

Spektrum: Vollblutspende, allogene (Fremdspende) Stammzellapherese, Plasmaspende , Erythrozyten-, Leukozyten-, Thrombozytenspende

Herstellungsbereich des ZIB

In diesem auf zwei Stockwerke verteilten hygienisch besonders überwachten Bereich treffen sich die bei den mobilen Blutspendeaktionen des ÖRK abgenommen Vollblutkonserven und die in der Ambulanz des ZIB gewonnen Vollblut-und Spezialkonserven. Speziell ausgebildete MitarbeiterInnen „veredeln“ die Ausgangskonserven, einerseits durch Auftrennung von Vollblutkonserven in Konzentrate von roten Blutkörperchen, Blutplättchen und Plasma, andererseits aber auch durch spezielle Behandlung mit virus- und bakterienzerstörenden Zusätzen, die gemeinsam mit der Labortestung gewährleisten, dass Infektionsübertragungen über Blutkonserven fast unmöglich sind.

Spektrum: Verarbeitung und Auftrennung von Vollblutkonserven und Thrombozytaphereseeinheiten, Virus-und Bakterieninaktivierung von Thrombozytenkonzentraten und Plasmaeinheiten zum klinischen Gebrauch

Kreuzlabor (Blutdepot, Akutlabor) des ZIB

Dieser im zweiten Stock des ZIB befindliche Bereich ist als Akutlabor des ZIB und Blutdepot des LKI  rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres besetzt. Hier werden in erster Linie Verträglichkeitsproben zwischen Blutempfängern und den für diese vorbereiteten Blutkomponenten durchgeführt und eine ausreichende Anzahl von Blutkomponenten gelagert. Die für PatientInnen ausgewählten Blutkomponenten werden dann mittels der Rohrpostanlage des LKI an die anfordernden Stationen und Operationssäle des LKI versandt. Die von Bezirkskrankenhäusern benötigten Blutkomponenten werden in geeigneten und validierten Transportbehältnissen temperaturkontrolliert an qualifizierte Transporteure übergeben und von diesen in den Blutdepots abgeliefert.

Spektrum: Verträglichkeitsproben, Ausgabe von Blutkomponenten, Blutdepot

Blutgruppenserologischer Bereich

Dieser ebenfalls im 2. Stock befindliche Bereich ist für die Blutgruppenbestimmungen (ABO, Rh, indirekter Coombstest) bei PatientInnen und BlutspenderInnen verantwortlich. Diese werden ergänzt durch Abklärungen von Blutgruppen-Antikörpern mit entsprechenden Spezialuntersuchungen und die Durchführung von Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen (ABO, Rhesus, Coombstest, Toxoplasmose-, Röteln-, Hepatitis-B-Antikörperbestimmungen). Dieser Bereich gilt auch als Referenzlabor für die Abklärung von immunhämatologischen Untersuchungen für ganz Tirol, aber auch die umgebenden Bundesländer.

Spektrum: SpenderInnen: Blutgruppen-Erstbestimmungen und Blutgruppen-Kontrollen, indirekte Coombstests (ICT),
PatientInnen: Blutgruppenbestimmungen bei Erwachsenen und Neugeborenen, indirekter und direkter Coombstest, MKP-Untersuchungen

Gewebetypisierung (HLA-Labor)

Hierbei handelt es sich um einen nach der European Federation for Immunogenetics akkreditierten Bereich mit einem sehr weiten Spektrum. Es erfolgen hier HLA-Typisierungen bei OrganspenderInnen und Empfängern von soliden Organen (Herz, Lunge, Leber, Niere) und Stammzellen/Knochenmark, auch unter Verwendung molekularbiologischer Methoden. Zusätzlich werden HLA-Antikörper-Suchtests und –Abklärungen, sowie Verträglichkeitsuntersuchungen zwischen SpenderIn und Empfänger durchgeführt. Wichtige Teile der Arbeit sind die Kooperation und Kommunikation mit Eurotransplant und der Stammzellspenderdatei Österreich.

In diesem Bereich ist auch die fetale RhD-Diagnostik aus maternalem Blut etabliert. Molekularbiologische Abklärungen für die Untersuchung von unklaren Blutgruppenbefunden und die Suche von seltenen Blutgruppeneigenschaften ergänzen das Spektrum.

Spektrum: HLA-Typisierung, HLA-Antikörper-Screening und –Differenzierung, Verträglichkeitsuntersuchungen, fetale RhD-Diagnostik aus maternalem Blut, molekularbiologische  Abklärung unklarer Blutgruppenbefunde

Gewebebank

In der Gewebebank werden v.a. Knochenchips, ganze Oberschenkelknochenköpfe, sog. Femurköpfe und Stammzellen gelagert.

Knochenbank:

Knochenchips werden aus den Femurköpfen von PatientInnen, die eine Hüftprothese erhalten, gewonnen. Alle Produkte unterliegen aufwändigen im Gewebesicherheitsgesetz geforderten Labortestungen, v.a. auf Infektionsmarker wie HIV, Hepatitis. Die Aufbereitung dieser Knochen erfolgt im Operationssaal, dabei werden aus einem Femurkopf mehrere Präparate gewonnen. Danach werden diese in der Gewebebank des ZIB tiefgefroren gelagert und bei Bedarf an PatientInnen abgegeben.

Indikationen für die Anwendung sind v.a. die Auffüllung von Knochendefekten (z.B. bei Knochentumoren, Hüftprothesenwechsel)

Spektrum: Knochenchips, Femurköpfe, sonstige muskulo-skelettale Gewebe

Stammzellbank:

Blutstammzellen werden in erster Linie in der Ambulanz des ZIB mittels Apherese gewonnen, danach in einem sog. Reinraum weiterbearbeitet und dann in flüssigem Stickstoff im ZIB gelagert. Auch hier gelten die Vorgaben des Gewebesicherheitsgesetzes.

Indikationen für die Anwendung von hämatopoetischen Stammzellen sind v.a. die Therapie von Leukämien, anderen Bluterkrankungen und Autoimmunerkrankungen

Spektrum: hämatopoetische Stammzellen