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Geschichte und Aufgaben der Blutbank Innsbruck

1900/1901 entdeckte der Wiener Arzt und Immunologe Karl Landsteiner die Blutgruppen A, B und C (heute 0), 1940 das Rhesussystem.

1950 wurde von Prof. Dr. Hans Reissigl das „Zentralinstitut für Bluttransfusion und Immunologische Abteilung“ (Blutbank Innsbruck) gegründet und kurz darauf der freiwillige Blutspendedienst des Roten Kreuzes in Tirol aufgenommen. Heute, unter der Leitung von Univ.-Doz. Dr. Harald Schennach, nehmen die Blutbank und der Blutspendedienst des Österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Tirol, als Organisator der freiwilligen Blutspende gemeinsam als eine Art „Blutspendezentrale“ die Aufgabe wahr, Patienten der Tiroler Krankenhäuser, Sanatorien, aber auch der niedergelassenen Ärzte mit „Blutkonserven“ in der benötigten Menge und in gleichbleibend hoher Qualität zu versorgen. Dieser Versorgungsauftrag ist die zentrale Aufgabe der „Blutspendezentrale“ und kann v.a. wegen der großen Spendebereitschaft der Tiroler Bevölkerung in einem deutlich höheren Ausmaß wahrgenommen werden als es den meisten anderen Blutspendediensten in Österreich, aber auch in Europa möglich ist.

In den letzten mehr als 50 Jahren hat sich natürlich auch in der Transfusionsmedizin viel getan. Waren zunächst Blutbanken in erster Linie Abteilungen der chirurgischen Kliniken (die auch heutzutage den größten Bedarf an Blutkonserven haben), so entwickelten sich die Blutbanken immer mehr zu eigenständigen Instituten. So hat die Blutbank Innsbruck eine Vielfalt unterschiedlicher Aufgaben:

Gemeinsam mit dem Blutspendedienst des ÖRK erfolgen Organisation und Durchführung von Blutabnahmen, einerseits durch mobile Blutspendeaktionen, andererseits in der Ambulanz der Blutbank. Hier werden auch maschinell Komponentenspenden von Blutspendern gewonnen.

In speziellen Reinräumen erfolgen die Auftrennung von Vollblut zu Blutkomponenten (Erythrozytenkonzentrate = rote Blutzellen, Plasma und Plättchenkonzentrate), die Weiterverarbeitung der Blutkomponenten und in den Labors die notwendigen transfusionsmedizinischen Laboruntersuchungen (Blutgruppenbestimmung, Testung auf HIV, Hepatitis B, Hepatitis C, Syphilis, auf andere Infektionen mittels Immunmarker Neopterin und einem Leberfunktionstest).
Die Herstellung von Blutkomponenten unterliegt dem österreichischen Arzneimittelgesetz (AMG). Nach österreichischer Rechtssprechung handelt es sich bei aus Spenderblut gewonnenen Blutprodukten um Arzneimittel. Dies macht verständlich, dass Blutbanken ähnlich strengen gesetzlichen Auflagen und Überprüfungen unterliegen wie ein pharmazeutischer Betrieb. Um die Sicherheit der Produkte zu gewährleisten müssen deshalb ständig qualitätssichernde analytische Tests (Blutgruppenbestimmungen, Suche nach Infektionserregern, u.a.) durchgeführt werden, bevor diese Produkte zur Anwendung am Patienten freigegeben werden.

Im Jahr 1997 wurde die Blutbank Innsbruck als erste Landesblutbank Österreichs und als eine der ersten Blutbanken in Europa nach der Qualitätsmanagement-Norm ÖNORM EN ISO 9001 zertifiziert. Damit wurde dargelegt, dass die Mitarbeiter der Blutbank höchste Anstrengungen unternehmen, qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen.

Weitere Aufgaben der Blutbank:

Programm zur Eigenblutversorgung von Patienten:
Patienten können vor geplanten Operationen Blut spenden. Die bei dieser Spende gewonnenen Blutkomponenten werden für sie reserviert und bei Bedarf dann bei der Operation transfundiert.

Gewinnung von Blutstammzellen von Patienten, aber auch von Spendern:
Blutstammzellen sind v.a. für die Therapie von Patienten, die an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt sind, notwendig.
Eine Voraussetzung für diese Therapie, aber auch für die Transplantation solider Organe (Niere, Leber, Herz, Lunge) ist die Bestimmung der Gewebemerkmale, die ebenfalls an der Blutbank durchgeführt wird.

Weiters werden therapeutische Blutaustäusche und Aderlässe vorgenommen und eine Vielzahl von Laborbestimmungen, die von Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen bis zur Bestimmung von Hepatitis oder HIV reichen.

Um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben, werden wissenschaftliche Studien, Entwicklungen von Geräten und Labortests, sowie Prüfungen von neuen Methoden durchgeführt.

Wieviele Blutkonserven werden pro Jahr in Tirol abgenommen?

Ca. 40 000 Vollblutspenden, 50 Eigenblutspenden, 6000 Plättchenkonzentrate

Im Jahr 1997 wurde die Blutbank Innsbruck als erste Landesblutbank Österreichs und als eine der ersten Blutbanken in Europa nach der Qualitätsmanagement-Norm ÖNORM EN ISO 9001 zertifiziert.

Blut setzt sich aus zwei Hauptbestandteilen zusammen, der Blutflüssigkeit (= Blutplasma) und den festen Bestandteilen, den verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen).